„Wir wollen einfach, dass die Kinder mit ihren Vätern Spaß und Freude haben und dabei jede Menge Zeit miteinander in Gottes schöner Natur verbringen. Am Ende des Tages steht dann ein Lagerfeuer an, bei dem Stockbrot, Pizza und ein Gemüseeintopf auf dem Dutch Oven (ein Feuertopf/d. Red.) mit allen Beteiligten zubereitet wird“, so Christian Möser, Referent für Jugend und Familie beim Erzbistum Paderborn. Dieser schickte dann gemeinsam mit seinem Helferteam alle auf eine Erkundungstour, ganz ohne Handy und GPS-Daten.
Frei nach der Vorgabe „So finde ich den Ort, wo ich hin will“, erklärte Medienpädagoge Dirk Tegetmeyer den bunt zusammengewürfelten Haufen mit Teilnehmern aus Lippstadt, Geseke, Steinhausen, Henglarn oder auch Wewer und Hövelhof zunächst den Umgang mit dem Kompass, wobei am Anfang der ein oder andere Vater die Nord-Ost oder Süd-Süd-West Richtung verwechselte – sehr zum Schmunzeln seiner Kinder. Bei diesem etwas anderen Koordinationslauf gab es viele Aufgaben zu erfüllen. Wie etwa: Wie viel CO2 hat ein Baum gebunden und was müsste ich tun, um das auszugleichen? Eifrig waren die Kids mit dem Maßband zum Vermessen des Baumumfangs zur Stelle. Heraus kamen je nach Umfang des Baumes etwa drei Stunden am Tag auf die Spielkonsole zu verzichten, ein Leben lang als vierköpfige Familie nur vegetarisch zu leben oder gar 200 bis 300 Kilogramm Secondhand-Kleidung zu kaufen statt Neuware.
„Wow! Es lohnt sich den Wald und die Bäume zu schützen“, riefen die sechsjährigen Zwillinge Theo und Irmi aus Henglarn. Aber auch das Bestimmen der Himmelsrichtung ohne Kompass wurde anhand von Moosbewuchs und Neigung der Bäume ebenso an diesem Tag ermittelt, wie das Bestimmen der Baumhöhe mit einem Försterdreick. „Diese Ermittlung dient zur Sicherung, wenn man sein Zelt in der Nähe eines Baumes aufstellen möchte und dabei genügend Abstand einhalten sollte,“ so Tegetmeyer.
Nach rund 1,4 Kilometern erreichten schließlich alle gemeinsam das aufgebaute Lager. Dort gab es frische, über dem Feuer gebackene Waffeln zur Stärkung, denn danach wartete die nächste Aufgabe: Vater und Kind mussten ihre Geschicklichkeit beim Bau von Schwedenstühlen unter Beweis stellen.
„Es war ein toller Tag mit vielen Erfahrungen, den die Verantwortlichen der Dekanate Lippstadt-Rüthen und Büren-Delbrück uns hier im Wald von Philipp von Fürstenberg geboten haben. Wir werden als Wiederholungstäter wiederkommen“, brachte es ein Vater beim Lagerfeuer auf den Punkt. Mit dem gemeinsamen Beten des Vaterunser endete ein ereignisreicher Tag.
Quelle: Der Patriot 08.04.2024, Dieter Tuschen